KONZERTBÜRO RHEYDT
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„DNA“ ist der erste Studio-Longplay nach vier Jahren. Peter Schilling, der seit 1983 zunächst deutschlandweit, später über Europa bis in die USA, Kanada an die Spitze der Charts kletterte. „Major Tom (völlig losgelöst)“ ist bis heute sein, sagen wir, Master Piece oder wie seine langjährige Plattenfirma nicht ohne Stolz verkündet „… bis heute einer der bestlaufenden Titel, den wir weltweit vermarkten“. Damals gingen 85.000 Tonträger am Tag über den Ladentisch, was in Anbetracht heutiger Zahlenvergleiche geradezu unwirklich erscheinen mag. Es folgten Klassiker wie „Terra Titanic“, „Die Wüste lebt“ oder „The Different story“ und „Ich vermisse dich“. Eine Ikone der 80er, die auch 30 Jahre nach dem musikalischen Durchbruch nicht angestaubt wirkt, sondern auf vielen Feldern aktiv ist: Als Singer/Songwriter sowieso, als Produzent, Buchautor und Botschafter des Deutschen Kinderschutzbundes.

Gewissermaßen ist dieser vierjährige Zeitrahmen hilfreich gewesen mit Abstand zu den Hits der 80er bis zum heutigen Live-Act einen gelungenen Bogen zu spannen. Zeitgeistige Produktion mit inzwischen enormem Wurzelwerk von über drei Jahrzehnten im Business mussten geeint werden. Erste Insider des Geschäfts sagen, die Expedition sei gelungen. Das Album hat mehrere Perlen drauf, heißt es. Und den Schritt macht sich der Major wahrlich nicht leicht. Schon der Weg zurück mit Band auf die Live-Bühnen war gleichermaßen beschwerlich wie erfolgreich. Zahlreiche Live- Shows spielt der Schöpfer von „Major Tom (völlig losgelöst)“, „Terra Titanic“, „Die Wüste lebt“ und u.a. „The Different Story“ inzwischen in Deutschland, Österreich, Schweiz pro Jahr. „Vor rund sieben Jahren habe ich mit neuem Team und Band und Crew die Kehrtwende eingeläutet. Ich wollte zurück zum Live-Konzert-Geschäft und empfinde große Demut, dass das Publikum diese Rückkehr angenommen hat.“ Jetzt folgt mit dem aktuellen Longplay das Kapitel „Neue Songs“. Kurzum: Back to business.

Das DNA-Cover ziert einen Typographie-Style, mit einem Fingerabdruck, der die persönliche Note des gebürtigen Schwaben dokumentiert. „Das Album ist das Ergebnis einer Reflektion mit Fans, Wissenschaftlern, Musik-Fachkollegen, aktuellem musikalischen Streetstyle.“ In die genetische Struktur vom Major Schilling muss das Schicksal Freigeistigkeit und Fleiß eingewoben haben. „Ich mag Schranken im Denken nicht. Schließlich hat alles mit Menschen zu tun und wie es doch so schön heißt, ist nichts interessanter für den Menschen als der Mensch.“ Fleißig deshalb, weil PS schon mal 48 Stunden am Stück im Studio nicht locker lässt, bis der Sound ist wie er sein soll. Peter Schilling textet so auf Punkt, dass es einen beim bloßen Zuhören flasht. Früher habe ich mir von meinen Helden der Jugend gewünscht, dass ich mich später nicht für meinen Musikgeschmack – na, sagen wir genieren muss. Wäre ich seinerzeit Schilling-Fan gewesen, würde ich heute stolz das Autofenster auf dem Parkplatz runter lassen und sagen „Hey, der ist von früher. Nicht schlecht, was?“

Wer nun glaubt, Schilling sei spätestens aus den ungestümen 80er Jahren kommend stimmlich eher reduziert, wird auf diesem Album eine komplett neue Vielfalt erfahren. „Ich bin ein stimmliches Keyboard, so nannte man mich früher schon. Kein immer gleich gut klingendes Klavier, sondern vielmehr das einzustellende Keyboard,“ schmunzelt PS. Nun ist es also raus, das neue Werk. Ein Funk-Kollege nannte es ein „Werte-Album“, meint, man könne aus jedem Song etwas mitnehmen. Schilling sagte daraufhin nichts; ich würde aber meinen, ein wenig Stolz streifte seine Mimik.

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